Frauen verschiedener Konfessionen trugen in der Helpuper Kirche die Fürbitten und die Lesung aus dem Buch Hiob vor.

Bitte um Gottes Weisheit

Gottesdienst zum ökumenischen Weltgebetstag

Kreis Lippe/Helpup. Ein blaues Tuch und orangefarbene Strelizienblüten auf dem Abendmahlstisch der Kirche in Helpup symbolisierten den Wasserreichtum und die karibische Naturvielfalt des südamerikanischen Staates Guyana. Dieses Land stand am Freitag, 7. März, im Mittelpunkt des ökumenischen Weltgebetstags. Christinnen aus Guyana hatten unter der Überschrift „Gottes Weisheit schenkt neues Verstehen“ die Liturgie erarbeitet, mit der Frauen auf der ganzen Welt - auch in Helpup - die Weltgebetstagsgottesdienste feierten.

Etwa 150 Frauen und einige Männer aus den evangelischen Kirchengemeinden Oerlinghausen, Bechterdissen-Asemissen und Kachtenhausen sowie der katholischen Gemeinde Oerlinghausen und der mennonitischen Gemeinde Bechterdissen-Asemissen trafen sich auf Einladung der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Helpup zum Weltgebetstag in der Dorfkirche. Frauen aus Helpup und den Nachbargemeinden hatten die Feier seit November vorbereitet. Im Willkommensgruß stimmten sie mit Fotos und Musik ein auf das „Land vieler Wasser“, wie die deutsche Übersetzung des indigenen Wortes „Guyana“ lautet.

Der Dank für die Schönheit und Weisheit in der Schöpfung sowie die Bitte um Gottes Weisheit durchzogen den Gottesdienst. In einer Lesung aus dem Buch Hiob und in Fürbitten, die guyanische Christinnen formuliert hatten, wurden die Alltagssorgen von Frauen aus Guyana deutlich. Ihr Land ist gekennzeichnet einerseits von einer üppigen Natur und andererseits einer armen Bevölkerung. Die Gottesdienstbesucher erfuhren, dass die Sorgen der Frauen Aids, Drogensucht, Kriminalität, die Arbeitslosigkeit der Männer und die Unterdrückung der Frauen zum Gegenstand haben. Die Mehrheit der Menschen in Guyana habe allen Grund zur Klage, weil sie wie Hiob schuldlos Leid erfahren und Ungerechtigkeit erleiden müssten. Dennoch, so die Botschaft des Gottesdienstes, verlören die Frauen aus Guyana nicht ihren Mut, sondern bäten Gott um dessen Weisheit, um sich von ihr leiten zu lassen bei der Gestaltung ihres Lebens und ihrer Gemeinschaften.

Pfarrerin Wiltrud Holzmüller griff das Thema der Weisheit in ihrer Predigt auf. Weisheit werde ersehnt, aber oft vermisst, hieß es in der Predigt. Wer weise handeln wolle, müsse in Ehrfurcht vor Gott handeln. Aus dieser auf dem Glauben basierenden Ehrfurcht könne neues Verstehen und daraus wiederum neues Handeln wachsen, zog Pfarrerin Holzmüller die Verbindung zum Weltgebetstagsmotto.

Der diesjährige Weltgebetstagsgottesdienst in Helpup war der 25. gemeinsame der eingangs genannten westlippischen Kirchengemeinden. Den nächsten Weltgebetstag im März 2009, dessen Gottesdienstordnung aus Papua-Neuguinea kommt, werden die Kirchengemeinden in der evangelisch-reformierten Alexanderkirche Oerlinghausen feiern.

11.03.2008