Vom Reichtum in der Kirche

Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann sprach auf dem Jahresfest der Frauenhilfen

Bruni Michler, Erika Lange, Erika Rüter und Annette Wolf (von links) konnten Landessuperintendet Dr. Martin Dutzmann (Mitte) als Referent beim Jahresfest der Frauenhilfen im Bad Meinberger Kurtheater begrüßen.

Kreis Lippe/Horn-Bad Meinberg. „Was sind wir doch? Was haben wir...“ Vom Reichtum in der Kirche – mit diesem Thema beschäftigten sich am Mittwoch, 26. September, rund 250 Frauen aus lippischen Kirchengemeinden beim Jahresfest der Frauenhilfen.
Sie waren der Einladung des Leitungskreises der Evangelischen Frauenarbeit und Pfarrerin Annette Wolf vom landeskirchlichen Referat für Jugend-, Frauen- und Bildungsarbeit gefolgt. Referent im Kurtheater Bad Meinberg war Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann.

„Wir haben in letzter Zeit viel darüber geredet, was wir weniger haben als in vergangenen Zeiten – an Gemeindegliedern, an Kirchensteuereinnahmen. Es ist gut, wenn wir jetzt auf unseren Reichtum gucken. Das macht uns dankbar für all das, was unsere Kirche von Gott anvertraut bekommen hat.“ Vier Schätze gibt es, die den Reichtum der Kirche ausmachen, so Dr. Martin Dutzmann weiter: „Da ist einmal der spirituelle Schatz, den die Kirche hat, ein geistlicher Schatz, der uns zur Weitergabe anvertraut ist.“ Denn die Kirche gebe es, um das Evangelium auszurichten und um Menschen zum Glauben an Gott zu rufen. „Menschen werden reich im Glauben an den Schöpfer, den Vater Jesu Christi und den Heiligen Geist“. Durch die Predigt und die Sakramente, durch die Kirchenmusik, im Kindergottesdienst und im Konfirmandenunterricht werde der Glaube weitergegeben: „Der Fülle des Reichtums im Glauben entspricht die Fülle an Formen der Vermittlung.“ Die Kirche habe aber nicht nur einen spirituellen, sondern auch einen personellen Schatz, zum Beispiel vielfältigste Gaben in den Gemeinden. Dutzmann: „Da gibt es die Gabe des Erzählens, des Erklärens, der Verkündigung, der Musikalität, der Leitung, der Zuwendung oder auch der Gastfreundschaft.“ Darüber hinaus besitze die Kirche einen institutionellen Schatz durch die Rolle, die sie in der Gesellschaft einnehme. Politisch, rechtlich und gesellschaftlich geschützt, habe Kirche die Möglichkeit, intensiv in der Gesellschaft mitzuwirken: „Das kann man gar nicht hoch genug schätzen.“ So sei sie Partnerin des Staates bei vielen sozialen Aufgaben: „Wir beteiligen uns an staatlichen Aufgaben, sind Träger von Kindergärten und vermitteln Jugendlichen Werte im Religionsunterricht in den Schulen.“ Und schließlich gebe es auch einen materiellen Schatz, zum Beispiel in den vielen, teilweise alten und historisch wertvollen Kirchgebäuden. „Wir haben viel Grund, dankbar zu sein.“

Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Dutzmann konnten sich die Teilnehmerinnen des Jahresfestes über Bücher zum Thema des Nachmittags und neue Angebote der Frauenarbeit informieren, oder sie erstanden fair gehandelte Waren am Stand des Eine-Welt-Ladens Alavanyo. Eine Andacht und ein Auftritt der Gruppe „Die Tastenbrecher“ aus Müssen rundeten das Jahresfest der Frauenhilfen ab. Die Kollekte des Tages kommt dem Frauenfonds der „Herberge zur Heimat“ in Detmold und der Herforder Frauenberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel, „Nadeschda“, zugute.

27.09.2007